eScooter in Hamburg

Erster Tag

Samstag sah ich einen der eScooter auf der Straße fahren. Er kam mir aus den Bilder der Verleih-Anbietern für Hamburg bekannt vor.

Gestern war es soweit. Ich sah einen CIRC vor der Kampnagel in Hamburg. Meine Neugier war geweckt.

Also installierte ich die App CIRC. Leider ist hier als Zahlungsmittel nur die Kreditkarte möglich. Also gut. Ich habe mich über die Telefonnummer identifiziert und dann die Kreditkarte eingegeben. Ein paar Daten zu meiner Person, ein paar Haken zum Aktzeptieren der Geschäftsbedingungen und schon bin ich einsatzfähig.

Leider war der eben parkende CIRC nicht verfügbar, auch kein weiterer in meiner Nähe. Vor dem Eiscafe sitzend erinnerte ich mich daran, dass ich bereits die App TIER installiert hatte. Freitag waren noch keine eScooter in Hamburg. Und plötzlich sehe ich 2 Frauen auf einem eScooter, mehr oder weniger die Balance haltend, in der Gertigstraße auf dem Gehweg mit dem TIER fahren.

Ich gab nun auch in der App von TIER meine Kreditkarte ein. Ein paar Daten noch zu mir und dann ging es auf die Suche zum ersten verfügbaren TIER.

Zwei Straßen weiter beginnt nun das Abenteuer.

Ich finde das TIER auf dem Bild oben. Über die App schalte ich das TIER frei. Der eScooter spielt ein Gepiepse ab und schaltet das Display für Geschwindigkeit und Akkuzustand an. Und schon kann es losgehen. Zweimal Anstoßen und Gas geben. Der eScooter fährt behutsam an. Die Balance lässt sich leicht halten. Beiden Bremsen ziehen gut, ohne vorschnell zu bremsen. Gas geben und Bremsen ist soweit also gut. Ich fahre an der Alster auf der Fahrradstraße und dann in die Innenstadt.

Auf dem Jungfernstieg fahre ich neben einem stinkenden Auto, eine tiefer gelegte schwarze Flunder mit super pulsierenden lauten Auspuffen, darin zwei Genießer dieser super Technologie. Es ist schon komisch, Leute zu erleben, die mit ein solchen Gefährt im Jahre 2019 stolz umher fahren.

Die Mönckebergstraße aufwärts schafft das TIER so einigermaßen. Ich stelle es dann aber am Hauptbahnhof ab. Trotz weiterer vorhandener Akkuleistung kommt die Geschwindigkeit nicht mehr über 7 km/h. Ich beende die Miete per App und suche gleich nach einem neuen TIER. Schließlich möchte ich wieder nach Hause.

Ein Fußweg zur Binnenalster und schon geht es mit dem zweiten TIER weiter.

Auf der Lombardbrücke fahre ich auf dem Radweg. Die roten Fliesen sind soweit gut verlegt. Denn eines kann man schon sagen:

– bei roten Steinen als Fahrradweg kommt es mit vor als würde ich nur noch unscharf sehen. Ich werden so durchgerüttelt

– auf Kopfsteinpflaster habe ich nach 2 Metern durch das Gerüttel das Gefühl, ich bekomme starke Kopfschmerzen

Das TIER hat nun auch Probleme mit dem Fahrrad-Pflaster. Es macht laute Alarmgeräusche, zeigt nur noch ein festgefrorenes Display an und fährt von sich aus nicht mehr.

Ich rufe den Support an und höre bei der Berliner Nummer eine englischsprachige Ansage und dann coole Musik. Auf der Brücke liegen geblieben, entscheide ich mich, das TIER an die Seite zu schieben und dann die Miete zu beenden. Das klappt. Wir beim ersten TIER erhalte ich sofort die Rechnung per Mail geschickt.

Nun versuche ich noch einmal den Support zu erreichen. Nach 5 Minuten breche ich den Versuch erfolglos wieder ab.

Ich bin noch lange nicht zu Hause und suche ein neues TIER. Dafür muss ich schon ganz schon wandern. Auf dem Weg fällt mir auf, dass die nächsten Personen versuchen, mein liegen gebliebenen eScooter zum Fahren zu überreden. Offensichtlich war er mietbar trotz eingefrorener Elektronik. Auch der neuen Mieter kommen nicht weiter.

Inzwischen nahm mir ein Anderer das ausgemachte TIER vor der Nase weg. Das nächste TIER erreiche ich wohl rechtzeitig. Aber: ich kann es im Innenhof eines Häuserblocks nicht finden. Ich war nicht allein mit meiner vergeblichen Suche. Eine Anderer kam mir suchend aus dem Innenhof mit Handy in der Hand entgegen.

Nun gab ich auf und fuhr mit der U-Bahn Richtung Zuhause. Und dann sah in der App von CIRC, dass genau an der nächsten U-Bahn-Station ein CIRC stehen soll.

Die App ist etwas schwerfällig. Es dauert, bis alles angezeigt wird und man mit dem Finger auf der Karte suchen kann.

Nun also der CIRC. Er hat kein Display für die Geschwindigkeit. Er hat nur 4 LEDs für die Akku-Anzeige. Der CIRC zieht sehr schnell los. Ich bin etwas überrascht. Die Bremsen müssen etwas stärker gedrückt werden, zu leicht bremst man aber auch schon zu stark. Ich fahre mit dem CIRC nun an der Alster wieder zurück.

Auf dem weiteren Weg nach Hause hält neben mir ein MOIA (Elektro-Shuttle von VW). Wir fahren eine Weile zusammen. Eine Gruppe von Personen, die die Straße überqueren wollen, sehen den MOIA und den CIRC, eine Frau sagt laut „Smart City“.

Auf dem weiteren Weg nach Hause fängt die letzte LED-Lampe an, zu blinken. Schnell schaffe ich noch einen schönen Blick:

Nun fahre ich weiter, die LED-Lampe blinkt immer schneller. Und plötzlich blinken alle vier LED-Lampen schnell. Der Akku ist leer,der CIRC bleibt stehen. Ich stelle den CIRC ab, beende die Miete und laufe zum gerade ankommenden Bus, der mich weiter nach Hause bringt.

Fazit

Es ist einfach, loszufahren. Das Fahren auf der Straße macht Spaß, besonders auf Fahrradstraßen.

Unebenheiten, kleine Fliesen auf Fahrradwegen oder gar Kopfsteinpflaster sind furchtbar.

Meine Erfahrungen zeigen mir, dass man sich nicht darauf verlassen kann, an das Ziel zu kommen. Die Leistung, besonders der Akku, bleibt schnell auf der Strecke.

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